Jour fixe mit Falko Droßmann, Bezirksbürgermeister Hamburg-Mitte

„Hamburg ist nicht gleich“, erklärte Falko Droßmann voller Engagement bei seinem Besuch des LC Hamburg-Waterkant am 13.10.2020. Jeder Bezirk mit seinen jeweiligen Stadtteilen sei unterschiedlich, auch wenn die Politik gern die Stadt als Gesamtheit verkauft. Spannend wird es regelmäßig, wenn die Vorstellungen des Senats unterschiedlich zu denen des zuständigen Bezirksamts sind. Falko Droßmann, studierter Geschichtswissenschaftler und als Berufssoldat Oberstleutnant der Luftwaffe, ist seit 2017 Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte.Er referierte auf Einladung der Präsidentin Barbara Gitschel-Bellwinkel zu dem Thema „Hamburgs Innenstadt, damals, heute und in Zukunft.“ 19 Stadtteile gehören zu seinem Bezirk Hamburg-Mitte, wobei der mediale Fokus hauptsächlich auf der Innenstadt und den Stadtteilen St.Pauli und St.Georg liegt. Gerade in seinen dazugehörigen Stadtteilen gibt es besonders vielfältige Probleme. Kein Bezirk hat mehr ansässige Unternehmen. Im Bezirk wohnen über 300.000 Menschen, wobei 74,8 % der Jugendlichen unter 18 Jahren einen Migrationshintergrund haben.
Die Probleme der Innenstadt – wie der Umbau des Jungfernstiegs – sind somit ein Teilbereich seines umfangreichen Arbeitsgebiets. Zurückblickend berichtet er, dass die Fragen rund um den Jungfernstieg bereits 1739 unseren heutigen Problemen sehr ähnlich waren. Er war schon immer eine Treffmeile zum Flanieren. Sein Name bedeutet: Hier flanieren Jungfrauen. Deshalb wurde der Boulevard auch immer wieder größer und prächtiger umgebaut. Kaum war 1739 der Umbau fertiggestellt, gab es eine Beschwerde, es sei zu laut durch das Geschepper der Pferdehufe und Wagenräder, also kein guter Ort zum Flanieren für junge Damen. Daraufhin wurde eine Anordnung erlassen, man möge sich geziemt verhalten! So eine Anordnung fehlt vielleicht heute, meint Droßmann, der damit auf die heutigen Menschenansammlungen junger Leute auf dem Jungfernstieg anspielt. In vielen weiteren Beispielen erfahren die Zuhörer, wo sich die Probleme der Innenstadt zeigen und wie die Lösungsansätze aussehen
Sein Herzensthema aber ist die soziale Gerechtigkeit, um die sich Falko Droßmann besonders sorgt. Seien es Altersarmut, bildungsferne Haushalte, unterschiedlich gut ausgestattete Schulen, Selbständige, die ihre Krankenversicherung verloren haben, das System der sogenannten Träger und vieles mehr. Als Mann der Tat, der im ständigen Kontakt mit den Bürgern, Unternehmen, Verbänden und Vereinen steht, sucht und erarbeitet er hochmotiviert neue Strategien zur Lösung dieser großen gesellschaftlichen Probleme.So ergab sich eine rege Diskussion nach dem Vortrag – und dieser spannende Abend war schließlich für alle Teilnehmer zu früh zu Ende.BGB

Zu den Bildmotiven:
Falko Droßmann wird von Präsidentin Barbara Gitschel-Bellwinkel begrüßt.
Fragen wurden von Falko Droßmann gern und ausführlich beantwortet.

Großzügige Spende für Demenzgarten und spezialisierten Therapie-Gärtner

Die Herbstsonne lachte, als unter Corona-bedingten Hygienemaßnahmen die offizielle Spendenübergabe in der Tagespflege Mole 44, eine Einrichtung der Hamburgischen Brücke für an Demenz erkrankte Menschen, endlich stattfinden konnte. Eigentlich war dieser Termin im Frühjahr 2020 geplant, doch die therapeutische Einrichtung musste schließen und durfte keine Tagesgäste empfangen. In der kurzen Zeit vor und nach dem Shutdown waren der Therapie-Gärtner und seine Schützlinge jedoch nicht untätig - und so gab es blühende Herbstpflanzen zu bestaunen. Sogar etliche Beeren konnten im Spätherbst geerntet werden. Mit der 5.000 Euro Spende des LC Hamburg-Waterkant wurden Pflanzen angeschafft und insbesondere ein ausgebildeter Therapie-Gärtner für die Mole 44 engagiert. 

Gärtnern tut gut und fördert die Gesundheit im Alter! Das Gärtnern wirkt sich auch positiv bei an Demenz erkrankten Menschen aus, da auf diesem Weg ihre Erinnerungen geweckt werden. Der Therapie-Gärtner spricht in seiner Arbeit gezielt die Sinnesorgane an. Er aktiviert dabei Sinneseindrücke: Fühlen, Sehen, Hören, Riechen und Schmecken. Durch Düfte und das Wiedererkennen bekannter Pflanzen erfährt der erkrankte Mensch Freude, die sein Selbstwertgefühl steigern kann. Außerdem übt er beim Gärtnern eine sinnvolle Tätigkeit aus, die ihm zudem jahreszeitliche Orientierung gibt. Behutsam leitet der Therapie-Gärtner jeden einzelnen Teilnehmer an und erklärt ihm Schritt für Schritt was zu tun ist beim Einpflanzen, Umpflanzen und Zurechtstutzen. „Wir planen, noch ein Hochbeet anzuschaffen. Das erleichtert das Gärtnern für unsere körperlich eingeschränkten Gäste und außerdem gibt es noch viele neue Pflanzideen für den Demenzgarten, der schließlich auch ein Ort des Verweilens und Wohlbefindens für alle Gäste sein soll," berichtete Kirsten Arthecker, Geschäftsführerin der Hamburgischen Brücke/Mole 44.

Der Lions Club Hamburg-Waterkant freut sich über die gelungene Initiative und wird sehr gern zu einem weiteren Besuch kommen, sagte abschließend Dr. Annette Kleinkauf-Houcken; die an diesem Tag eine knallgelbe Chrysantheme zum Einpflanzen übergab.In ihrer Amtszeit als Präsidentin des LC Hamburg-Waterkant fiel die Entscheidung der Förderung des Demenzgartens. BGB


Roland Strauß Therapie-Gärtner, Kirsten Arthecker Hamburgische Brücke/Mole 44, Dr. Annette Kleinkauf-Houcken LC Waterkant,  Barbara Ester + Jutta Wilkens Mole 44, vorn drei Tagesgäste


Pflanzaktion:Therapie-Gärtner Roland Strauß und Hillard Mulat 

Kirsten Arthecker, Geschäftsführerin der Hamburgischen Brücke/Mole 44 in Hamburg Eppendorf, erklärt gemeinsam mit Roland Strauß die Blüten des Herbsts; Fotos@Barbara Gitschel-Bellwinkel

Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda beim Jour fixe

Erstes Highlight im neuen Lionsjahr 2020/21 war der Besuch des Hamburger Kultursenators Dr. Carsten Brosda bei den Lions Hamburg-Waterkant, den Präsidentin Barbara Gitschel-Bellwinkel am 11. August 2020 beim Clubabend begrüßte. Sein Thema: „Hamburgs Kulturszene im Aufbruch – welche Konsequenzen hat Corona für die Kultur?“. 
Vorangestellt hatte Brosda einen pragmatisch-pessimistischen Satz von Johann Gottlieb Fichte, der den Umgang mit der Corona-Krise ins Mark treffe: "Nicht von der Möglichkeit wird auf die Wirklichkeit fortgeschlossen, sondern umgekehrt.“ Die Kulturszene habe das eindeutig gezeigt. Aufgrund der Schließungen der Institutionen wurde der digitale Raum zur Chance für die Präsentation künstlerischer Arbeit und die Interaktion mit dem Publikum. Aus Schließungen wurden mittlerweile Einschränkungen. Nun gehe es darum, kulturelle Angebote wieder aufzunehmen und neu zu entwickeln, auch wenn aus rein wirtschaftlicher Sicht ein Betrieb oft noch gar nicht sinnvoll ist. 
„Wir wollen den Künstlerinnen, Kreativen und Medienschaffenden weiter als verlässliche Partner zur Seite stehen. Wir wissen: Ohne freie Kunst und freie Medien ist alles nichts. Ihre Vielfalt gilt es zu schützen“, hatte Brosda auch zu Beginn seiner zweiten Amtszeit gesagt.
Hamburg wartet mit einer immensen Dichte und Höhe kultureller Angebote auf, wobei auffällig ist, dass in vielen Hamburg-Beschreibungen die Kultur nicht als prägendes Thema erwähnt wird, obwohl die Elbphilharmonie sich zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt hat. Der typische Hamburger sei vielleicht etwas eigen oder ein stiller Genießer, der die kulturellen Trümpfe nicht nach außen trägt. Ganz anders seien übrigens die Ruhrpottler, sagt Brosda, ein geborener Gelsenkirchener. Die Selbstwahrnehmung der Stadt Hamburg würde er gern ändern und der Kultur einen noch höheren Stellenwert ermöglichen. Niemals habe er sich träumen lassen, dass er einmal seine Unterschrift unter die temporäre Schließung von Hamburger Kulturstätten setzen würde. Doch die Corona-Pandemie zwang ihn dazu. Es folgten umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen des Landes und des Bundes, denen sich eine zweite Runde anschloss, in der wir uns bis Ende des Monats August 2020 befinden. Aus Schließungen wurden mittlerweile Einschränkungen – gespielt wird mit Pflanzen als Abstandshalter, simuliert werden Hygienekonzepte mit Lego und Duplo. Wie aber verändert die Corona-Pandemie Hamburgs Kulturszene langfristig und welche Notwendigkeiten und Möglichkeiten ergeben sich aus der aktuellen Lage für die Kulturpolitik?
Es gilt nun, neue Wege zu beschreiten, die sich schon heute beobachten lassen. Die Kulturszene hat den digitalen Raum in neuer Form für sich entdeckt und experimentiert, trotzdem braucht die Kunst den Kontakt zum Publikum. Das Spiegelbild der Gesellschaft hat sich schon immer auf kultureller Plattform entwickelt und dieses demokratische Merkmal bedarf der Förderung. Die Politik hofft, dass alle Kulturschaffenden und auch die große Branche der Medien mit ihren vielfältigen Berufszweigen die Krisenzeit übersteht und sich nun fit macht für die Zukunft. Auf die Frage nach seinem persönlichen Traum für Hamburg meinte der Kultursenator, es solle im positiven Sinne gelten, was Karl Scheffler 1910 über Berlin sagte: „immerfort zu werden und niemals zu sein“. 
Mit Dr. Carsten Brosda hat Hamburg einen besonders engagierten Kultursenator, dem sein Engagement für Kunst & Medien am Herzen liegt. Für uns Waterkantler war sein Besuch eine große Ehre. BGB 12.August 2020
Dr. Carsten Brosda mit Clubpräsidentin Barbara Gitschel-Bellwinkel




Lions Club Hamburg-Waterkant begrüßte Markus Schreiber als Schirmherrn beim 13. Monopoly Cup

Am 15. Februar 2020 war es wieder soweit. Unser beliebtes Monopoly-Turnier wurde, inzwischen schon zum 13. Mal, ausgetragen! Bei dem Gesellschaftsspiel geht es seit jeher um Straßen, Häuser und Hotels, um Gefängnisstrafen, Steuernachzahlungen und Schenkungen – und darüber  lässt sich bekanntlich wunderbar diskutieren. An Vierertischen traten die Mannschaften gegeneinander an und würfelten um das beste Ergebnis in einer vorgegebenen Zeitspanne. „Wir freuen uns besonders, dass wir Markus Schreiber, den ehemaligen Bezirksamtleiter Hamburg-Mitte, als Schirmherrn für unser diesjähriges Turnier gewinnen konnten, obwohl er sich mitten im Hamburger Wahlkampf befand. Als Kenner der Hamburger Immobilienszene hatte er den einen oder anderen Geheimtipp im Gepäck, konnte aber an seinem Tisch nicht gewinnen“, berichtet die Präsidentin der Waterkantler Barbara Gitschel-Bellwinkel. Erstmals nahmen auch Kinder an dem Turnier teil und der kleine Gewinner freute sich über einen Kino-Gutschein.
Rund 5.700 Euro Spendengelder aus dieser Veranstaltung kommen in erster Linie dem Projekt KULTURISTENHOCH2 zugute, so können Tandems gebildet werden, jeweils ein Schüler/in und ein bedürftiger Senior/in besuchen gemeinsam kulturelle Veranstaltungen. „Uns gefällt diese wunderbare Win-Win-Situation: Der junge Mensch lernt die Welt des älteren Menschen besser kennen und verstehen und der ältere Mensch kommt in einen Kunstgenuss seiner Wahl, den er sich sonst nicht leisten könnte“, sagt Ilse Bernitt, die sich für unseren Club besonders um dieses Projekt kümmert. Ein großes Dankeschön wendet sich an alle Teilnehmer und Sponsoren, aber auch an das Hotel Sofitel, das uns den Saal zur Verfügung stellte und sich wunderbar um das leibliche Wohl der Gäste kümmerte. BGB
Präsidentin Barbara Gitschel-Bellwinkel begrüßt die Gäste

Schirmherr Markus Schreiber hält eine launige Rede

Waterkantler mit neuer Monopoly-Edition von Hasbro

Astrid Breede übergibt den Kinogutschein


Es wurde gefeilscht....

....gewürfelt, gesetzt...

....gewonnen und verloren!

Champagner-Empfang für die Gäste
Gislinde Sander und Ilse Bernitt vom LC Waterkant

Gewinnen macht Spaß